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Die Rheinpfalz

Schönheit, Nostalgie und Gemütlichkeit aus früheren Zeiten, dafür stehen Oldtimer. Das sehen auch Katja und Dieter Frey so. Sie haben in Impflingen ein kleines Zündapp-Museum eingerichtet, in dem der eine oder andere Schatz bestaunt werden kann.


„Eigentlich hat es angefangen so vor zwei, drei Jahren“, sagen Katja und Dieter Frey zu der Frage, wie man eigentlich zu einem familieneigenen Museum kommt. Aber, erklärt Katja schnell, der Weg dahin war lang. Mit 16 Jahren machten beide den Mopedführerschein, um zu ihrer Arbeitsstelle beziehungsweise zur Berufsschule zu kommen. Zweckgebunden zwar, aber doch mit einem Stückchen Freiheit verbunden. Katja Frey strahlt heute noch, wenn sie über ihr erster eigenes Moped, eine Zündapp, berichtet. Mit 18 Jahren kamen neben dem Auto- natürlich der Motorradführerschein und eine Suzuki GS 500 E dazu. Dann wurde es, abgesehen von gelegentlichen Ausflugstouren, rund um das Motorrad ruhig. Mehr war da nicht, denn die Kinder Pascal und Angelina wurden geboren, erzählt Dieter Frey.
So richtig los ging es im Jahr 2015 mit ihrem Sohn Pascal, der wollte ein eigenes Moped, um zur Schule zu fahren. Da erinnerte sich die Familie an ein altes Schätzchen auf dem Heuboden des Onkels von Katja in Appenhofen. Eine Zündapp KS 80. Vater Dieter holte sie, und nach dem Saubermachen und Sprit Einfüllen sprang sie tatsächlich sofort an. Nach 24 Jahren Schlaf auf dem Heuboden. Das war der Beginn für Sohn Pascal, aber auch für Dieter und Katja, ein Aufflammen längst vergessen geglaubter Leidenschaft. Ab da war alles anders. Jeder legte sich eine Zündapp zu.

Aus ehemaligem Kelterhaus wird ein Museum

Katja entschied sich für den Motorroller, eine rote Bella R204 von Zündapp. Über Kleinanzeigen, den Verein Zwei-Takt-Freunde Ingenheim und durch viel Stöbern auf Dachböden bei Verwandten und Bekannten kamen Kostbarkeiten zu Tage. Die wurden immer mehr. Als auf einen Schlag sechs Mopeds herumstanden und noch einiges mehr aus den vergangenen Jahrzehnten, kam die Frage nach einem kleinen Museum auf. Katja entschied damals allerdings: Nur Zündapp kommt rein, sonst nichts. Gesagt, getan. Innerhalb von nun zwei Jahren waren es 16 Zündapps aus Baujahren zwischen 1951 bis 1975, die auf dem Hof standen. Also wurde das ehemalige Kelterhaus des stillgelegten Weingutes Leonhard leergeräumt und saniert, um dort ein Zündapp-Museum entstehen zu lassen.
Nicht nur Zweiräder kann man in Impflingen von der Zünder- und Apparatebau-Gesellschaft aus Nürnberg (also Zündapp) bestaunen. Zu sehen gibt es auch eine Nähmaschine, Rasenmäher und Außenbootmotoren der großen deutschen Motorradherstellerfirma aus der Zeit von 1921 bis 1984. Nach dem Krieg wurde der Firma verboten, weiterhin Motorräder herzustellen. Deswegen wurde auf Produkte weit jenseits der Rüstungsindustrie umgesattelt.

Die Wunschliste ist noch lang

Sehenswert ist auch das sogenannte Beiwerk, unter anderem alte Gebrauchsanweisungen, damalige Zeitungsausschnitte über Rennen in der Region und Schallplatten. Eine kleine Reise in die vergangenen Jahrzehnte erwartet den Besucher. Man merkt, dass das Ehepaar Frey Gespür für die Feinheiten um das Zündapp-Museum entwickelt hat. „Allerdings“, so die 50-jährige Katja seufzend, „unsere Wunschliste ist noch so lang“. An der Museumswand halten sie und ihr Ziehsohn David mit Pinsel und Farbe fest, was die Familie noch so alles haben möchte. Auch der Motorroller Bella, den sie ja schon hat, ist hier festgehalten. „Tja, man weiß ja nie. Vielleicht klappt es ja doch noch mit der Erfüllung von Wünschen“, sagt sie lächelnd.

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